Samstag, 17. Juni 2017

Tag 3, Saint Claude -Patornay

Freitag, 26.05.2017




Morgens wurde ich gegen sieben wach. Es war noch etwas kühl, aber langsam kroch die Sonne über die Bergrücken im Osten. Heute sollten es noch um die 28°C werden.


Mein Krimskrams war schnell zusammengepackt. Inzwischen kochte das Kaffee- und Teewasser und das aus Baguette bestehende Frühstück war schnell verzehrt. Dann noch ein kleines Pfeifchen zum Kaffee und der Tag konnte beginnen.


Vor mir lagen eigentlich nur 44 Kilometer bis zum Camping Le Moulin in Patornay. Aber es gab laut Kommoot wieder 500 Höhenmeter, die lagen gleich auf dem ersten Drittel der Strecke.

Doch bevor ich Saint Claude verlasse, wollte ich noch Sébastién Beaud einen Besuch abstatten.

Von ihm hatte ich im letzten Jahr 3 Pfeifen gekauft und war sehr zufrieden, nun wollte ich ihn persönlich kennenlernen. Da das Atelier Genod direkt an der Strecke lag, rollte ich in Richtung Rue de Faubourg Marcel N°13.


Dort gegen 09.30 h angekommen, war das Atelier bereits geöffnet. 
Ich nahm ich an einer Führung durch die Werkstatt teil, in der alle Schritte der Pfeifenherstellung durch Sébastién Beaud vorgeführt wurden. 
Wen der Besuch im Atelier Genod interessiert, der kann hier mehr darüber lesen.
Nachdem ich noch 2 Pfeifen gekauft hatte, ging es wieder zurück aufs Rad. 
Inzwischen war es elf Uhr und langsam wurde es schon richtig warm. Ich wollte raus aus der Stadt, in der Hoffnung, bis zum Mittag die meisten Höhenmeter hinter mich gebracht zu haben.




Trotz Freitagvormittag war der Verkehr angenehm und nur wenige Autos unterwegs. Vielleicht gibt es ja auch in Frankreich eine "Brückentagskultur".
Auf einer fast unbelebten Ausfallstrasse Saint Claude verlassend, fand ich diesen Aufsteller:



Entgegen meinem ursprünglichen Gedanken hat das aber nichts mit Fahrrädern zu tun, es ist das Werbeschild einer Firma, die Förderbänder herstellt.
Mit Radfahren hatte das nächste Schild aber auf jeden Fall zu tun:


Der "Tour du Jura" sollte ich am übernächsten Tag auf dem Weg nach Dole begegnen.
Kurze Zeit später führte mich meine Route in Richtung Patornay weg von der ruhigen Hauptstrasse auf die noch ruhigere Nebenstraße, die D118.



  
Landschaftlich sehr schön, ging es (wieder einmal) schön den Berg hoch.
Das eine oder andere Mal habe ich geschoben, aber es ging mit dem Bergauffahren bereits deutlich besser als am ersten Tag.


 
 Gegen ein Uhr hatte nicht nur die Sonne den Zenit, sondern ich auch die Spitze der zu erklimmenden Bergkuppe erreicht und nahm mir Zeit für eine etwas längere Mittagspause. 
Etwas später erreichte ich Le Crozets und hatte damit etwa die Hälfte der Tagesstrecke geschafft. Ein Proximarché versorgte mich mit einem Eis und einem kalten Getränk, kurz hinter dem Ortsausgang fand sich noch ein Bistro, in dem ich mit einem Kaffee meine Lebensgeister noch einmal vor der bevorstehenden Abfahrt in Schwung bringen konnte.
Dann folgte eine lange Abfahrt in Richtung Clairvaux, nur unterbrochen am Belvédere,


 ...um einen Blick auf den Grand Lac zu nehmen.



Rechts im Bild kann man bereits Clairvaux sehen. 
Vom Belvédere war es nur noch ein Katzensprung nach Clairvaux, zumal es wieder nur Bergab ging.
In Clairvaux angekommen, trennten mich noch 5 kmVon meinem Tagesziel. Zeit genug, einem Supermarkt noch einen Besuch abzustatten und sich mit dem nötigsten zu versorgen...


Derart vorbereitet, machte ich mich auf den Weg, um den letzten Streckenabschnitt nach Patornay unter die Räder zu nehmen.



Es war, mal von der Fahrt aus Clairvaux heraus abgesehen, sehr gut und angenehm zu fahren und schon kurze Zeit später stand ich auf der Brücke über den l´Ain, die Pont la Poitte und Patornay trennt.


Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung zum Camping La Moulin, wo ich heute mein Lager aufschlagen sollte.
Da Camping La Moulin war mit 20€ pro Nacht der mit Abstand teuerste Platz der ganzen Reise. Das liegt daran, dass man beim Camping Moulin immer einen Stellplatz inklusive 2 Personen bezahlt. Pech für den Alleinreisenden.


Zum Abendessen gab es die aus Saint Claude mitgeführte Dose Boeuf Bourguignon und Baguette, dazu eine kleine Flasche Rotwein. 
Eigentlich bin ich kein Freund von Dosenmahlzeiten, aber in diesem Fall war ich positiv überrascht. Etwas mit Pfeffer und Salz nachgewürzt entpuppte sich das Boeuf Bourguignon aus der Dose als durchaus genießbare Mahlzeit. Es schmeckte jetzt nicht wie selbst gekocht, aber war doch ganz gut. 
Der Rest des Abends war dann nicht so prickelnd. Da der Campingplatz wegen des langen Wochenendes recht gut besucht war, blieb es auch am Abend noch ziemlich lange laut. 






Tagesstrecke 44,53 km
Fahrzeit 3:35h
Durchn. Geschwindigkeit 12,37 Km/h
Max. Geschw. 41,27 km/h
Tageshöhe 598 hm  












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