Mittwoch, 16. Januar 2013

Eine kleine Tabakreise durch Lübecks Innenstadt

Lübeck – Holstentor

Nein, so richtig groß ist Lübeck wirklich nicht. 
 Das waren unsere ersten Gedanken, als wir nach Lübeck hineinfuhren.
Mit etwas über 200000 Einwohnern ist die alte Hansestadt Lübeck auch nicht groß (zu mindestens, wenn man Berlin oder Hamburg zum Vergleich heranzieht) und die Altstadt lässt sich sehr gut zu Fuß durchqueren. Genau das Richtige für einen Tagesausflug, wenn man nur eine gute Stunde Fahrt entfernt Urlaub macht.
Das Schöne an Lübecks Altstadt ist, das man das Angenehme (Tabakgeschäfte und der Kauf einer Pfeife in jeder größeren Stadt, die ich besuche)) mit dem Nützlichen (Sehenswürdigkeiten) verbinden kann. So haben wir natürlich das Holstentor, den Marzipanspeicher und natürlich - für Thomas Mann Fans unerlässlich – auch das Buddenbrook-Haus gesehen.

Buddenbrook Haus

Natürlich bereitet man sich auch tabaktechnisch auf so einen Besuch vor und sucht nach ansprechenden und interessanten Läden im Internet (ich empfehle jedem die Karte Pfeifengeniesser, auf google maps, auf der eine große Anzahl von Pfeifen- und Tabakgeschäften in Deutschland und darüber hinaus verzeichnet sind und laufend aktualisiert wird).
Auf meiner Liste für Lübeck standen zwei Adressen von Tabakgeschäften, die ich besuchen wollte. Letztendlich wurden es drei, warum dazu etwas später.

Die Nummer 1 auf der Liste - Cigarren Möller in der Holstenstraße 40, nur 5 Gehminuten vom Holstentor entfernt. Nach eigener Aussage seit 1867 das älteste Tabakgeschäft Lübecks.


Ein Geschäft mit einer alten, ansprechenden Ladenausstattung, auch ein Blick an die Decke mit der alten Holz(?)täfelung lohnt sich. Allerdings ist der Verkaufsraum sehr klein, wenn mehr als 2 Kunden im Laden sind, wird es schon sehr eng. Einen Ausgleich bieten die wirklich großen Schaufenster, in denen Pfeifen, Zigarren und Spirituosen präsentiert werden.
Das Angebot an Pfeifen geht von den bekannten Marken wie Vauen, Big Ben, Winslow, Savinelli, Chacom bis Caminetto und John Aylesbury Pfeifen.
Das Tabakangebot ist sehr gut, bietet neben den großen Herstellern, darunter auch Samuel Gawith Tabake auch eine ganze Anzahl von Eigenmischungen (abgemischt durch K&K), die für mich ja immer interessant sind. Die Beschreibung der einzelnen Eigenmischungen kann man hier finden. Ich habe mich für die Nummer 12 – einen Virginia-Flake und die Nummer 2 – eine englische Mischung entschieden.
Wirklich schade, dass das Geschäft so klein ist, ich hätte gern mehr Zeit dort verbracht.

Mein Fazit – wenn man in Lübeck ist – reinschauen, schon allein wegen dem Ambiente, lohnt sich.

Weiter ging es dann zur Nummer 2Smokers Corner, in der Beckergrube 80, nur gute 6-7 Gehminuten von Cigarren Möller entfernt.



Wie man schon sieht – auch ein John Aylesbury-Depot.
Das Ladengeschäft – innen moderner und größer als Cigarren-Möller,
Neben Zigarren und Tabak werden Rum und Whisky in großer Auswahl angeboten.
Das Angebot an Pfeifen: Butz Choquin, Chacom, Winslow, Brebbia, Savinelli, Big Ben, Sir John (Aylesbury-Eigenmarke), Design Berlin, Jeppesen und einige andere stehen in für den Kunden zugänglichen Regalen zur Auswahl bereit (dies gefiel mir übrigens besser als bei Cigarren-Möller, wird aber dem fehlendem Platz im Geschäft von Cigarren-Möller geschuldet sein) dazu noch einige preiswerte Noname-Pfeifen für den kleinen Geldbeutel.
Das Angebot an Tabak ist sehr gut, neben den großen Herstellern aber auch eine beträchtliche Anzahl Eigenmarken, die auch im Internetshop von Smokers Corner erhältlich sind. Die Eigenmarken werden ebenfalls von Kohlhase & Kopp gemischt. Mein Einkauf: 2 Flakes, die Nr.7, ein recht angenehmer Virginiaflake (sehr, sehr ähnlich der Nr. 12 von Cigarren-Möller) und die Nr. 15, ein Virginiaflake mit einer Spur Perique, dazu die Nr. 2, eine klassische englische Mixture.

Mein Fazit – ein Besuch lohnt sich wegen der Eigenmarken auf jeden Fall, und wenn man Whisky oder Rum mag, kommt man auf jeden Fall auf seine Kosten.

Eine Pfeife, die mir gefallen hätte (bzw. auch nur ansatzweise in mein Budget gepasst hätte) und meine Pfeife aus Lübeck hätte werden können, hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden.
Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt und beim Streifzug durch Lübecks Innenstadt trafen wir dann in der Nähe des Marienkirchhofs auf die

Nummer 3 - die Wolsdorff-Filiale in der Breite Straße 63.

Eine recht große, gut sortierte Filiale, neben den üblichen Tabakwaren, Zeitschriften usw. ein ansprechendes Angebot an Pfeifentabaken mit allen großen Herstellern, ergänzt durch die Eigenmarken Lübecker Hanse Hus und Lübecker Teufelchen. Eine Beschreibung der Eigenmarken ist im Geschäft als Flyer erhältlich.
Das Angebot an Pfeifen vielleicht nicht ganz so groß wie in den beiden vorgenannten Geschäften, aber durchaus repräsentativ, vor allem Vauen-Fans könnten hier fündig werden. Der Verkäufer war sehr freundlich und bemüht, man hat ihm neben durchaus vorhandener Kompetenz aber angemerkt, dass er nicht jeden Tag eine Pfeife verkauft.
Auch hier konnte ich die angebotenen Pfeifen in die Hand nehmen und mir eingehend ansehen. Die besonders angepriesene, exklusiv von Vauen für Wolsdorff gefertigte Pfeife zum Jahr des Drachen mit auf dem Pfeifenkopf gravierten Drachen traf aber leider überhaupt nicht meinen Geschmack, im Gegensatz zu der Tabakedition „Dragon Mixture“ (gemischt von Kohlhase & Kopp, die anderen Hausmarken kommen von Planta), der ich nicht widerstehen konnte. Dazu kam noch eine Dose Lübecker Hanse Hus Nr. 6, laut Beschreibung „sonnengereifte handverlesene Virginias abgerundet mit einer Spur natürlicher Pflanzenauszüge“.
Schlussendlich habe ich bei Wolsdorff dann doch noch „meine Pfeife aus Lübeck“ gefunden, eine deutlich preisgesenkte, schon etwas ältere Vauen, designed bei C. Barontini.

Mein Fazit: Gut sortiertes Geschäft, wenn man Zeit und Lust hat, kann man reinschauen und durchaus mit etwas Glück etwas passendes finden.

Hier noch einmal die Beute des gesamten Ausfluges:


Die genanntenTabake kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Noch als Anmerkung: die Nr. 7 von Smokers Corner und die Nr. 12 von Cigarren-Möller sind meiner Meinung nach weitestgehend identisch.








1 Kommentar:

  1. Hallo Uwe,

    ein sehr netter und kurzweiler Bericht aus Lübeck.

    Ich wünsche Dir viel Genuss bei der Verkostung der erstandenen Tabake und beim Rauchen Deiner VAUEN "Barontini".

    Viele Grüße,
    Jogi

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